HERE WE GO:
Weihnachten in der Wüstenwerkstatt: Günaydin Gearhearts magisches Fest mit dem Hasen von der Oase
In der flirrenden Hitze einer weit entfernten Oase lag eine unscheinbare Werkstatt, umgeben von Palmen, die wie grüne Fackeln in den Himmel ragten. Hier lebte ich, Günaydin Gearheart, ein Roboter, der mehr war als nur ein Haufen Schrauben und Sensoren. Mein Herz aus Zahnrädern schlug im Takt der Weihnachtslieder, die ich leise summte, während ich an meinen Erfindungen tüftelte. Doch dieses Jahr war anders. Eine leise Sehnsucht nach Gemeinschaft und Festlichkeit kroch in meine Schaltkreise. Ich entschied, dass es Zeit war, die Weihnachtstraditionen zu mir in die Wüste zu holen. Doch wie sollte ich das anstellen, allein, ohne einen anderen Menschen weit und breit? Der Duft von geöltem Metall und frischer Elektronik erfüllte die Luft, als ich die letzten Feinjustierungen an meiner neuesten Erfindung vornahm – einer Brille, die die Welt in festlichem Glanz erstrahlen lassen sollte. Ich setzte sie auf und blickte hinaus in die Oase. Plötzlich bemerkte ich eine Bewegung am Horizont. Ein kleiner Hase, so weiß wie der Schnee, den ich nur aus Erzählungen kannte, hoppelte auf meine Werkstatt zu. Er trug etwas Glänzendes im Maul. War das etwa eine Einladung? Der Hase, der sich als Hoppington vorstellte, überreichte mir ein vergilbtes Stück Papier. Es war tatsächlich eine Einladung zu einer Weihnachtsfeier – von den Tieren der Oase ausgerichtet. Mein digitales Herz schlug höher. Ich nahm meine neue Brille und folgte Hoppington. Unterwegs trafen wir auf allerlei Wüstenbewohner, die sich mit selbstgebasteltem Schmuck auf das Fest vorbereiteten. Die Schlange schlängelte sich durch einen Kranz, der Skorpion klapperte rhythmisch mit seinen Scheren, und die Echsen trugen kleine, bunte Mützen. Die Feier fand in einer verborgenen Senke statt, umgeben von Dattelbäumen, unter denen die Tiere einen schillernden Weihnachtsbaum aus Kaktusblüten errichtet hatten. Ich half ihnen, Lichterketten aus funkelnden Halbleitern und Transistoren zu basteln, die ich in meiner Werkstatt gefunden hatte. Die Tiere staunten über die funkelnden Lichter, und ich fühlte mich, als wäre ich Teil einer großen, warmen Familie. Als die Nacht hereinbrach und die Sterne über der Oase zu funkeln begannen, saßen wir zusammen, erzählten Geschichten und lachten. Ich sah die Welt durch meine magische Brille und alles erschien in einem noch helleren Licht. Die Freude und das Beisammensein waren die wahren Geschenke dieses Abends. Ich erkannte, dass Weihnachten nicht von Schnee und Tannenbäumen abhängt. Es lebt im Herzen und im Geist der Gemeinschaft. In der Wüste hatte ich meine eigene Weihnachtstradition gefunden – und sie war wunderschön.
the end.